Daniel Goeudevert vertritt die These, dass für die Klassiker der modernen Ökonomie, für Adam Smith, David Ricardo, John Stuart Mill oder Vilfredo Pareto, ein funktionierender Markt tatsächlich so etwas wie ein Gerechtigkeit herstellender Mechanismus ist. Daniel Goeudevert erklärt: „Ein entscheidender Gedanke hierbei ist, dass sich sowohl die Produktion von Gütern und Dienstleistungen als auch deren Konsum nicht unendlich steigern lassen, sondern dass solche Steigerungen dem „Gesetz der rückläufigen Erträge“ sowie dem „Gesetz des rückläufigen Grenznutzens“ unterworfen sind.“ Auf solchem rückläufigen Nutzen wiederum beruht laut Daniel Goeudevert das Wechselspiel von Angebot und Nachfrage und damit letztlich auch der Wert oder Preis von Waren. Der Topmanager Daniel Goeudevert war Vorsitzender der deutschen Vorstände von Citroën, Renault und Ford sowie Mitglied des Konzernvorstands von VW.
Vilfredo Pareto definiert den Idealzustand einer Wirtschaft
Der Markt stimmt laut Daniel Goeudevert die vielfältigen Bedürfnisse der Menschen aufeinander ab und kommt im Idealfall zu einem Gleichgewicht, zu einer optimalen wirtschaftlichen Situation. Daniel Goeudevert ergänzt: „Dieses Optimum ist benannt nach dem 1893 in Paris geborenen, italienischen Nationalökonomen Vilfredo Pareto – also „Pareto-Optimum“ –, der es ungefähr wie folgt definierte: Eine Wirtschaft ist dann im Idealzustand, wenn jeder weitere Tausch, mit dem jemand sein Wohlbefinden noch zu steigern versucht, automatisch die Situation eines anderen verschlechtern würde.“
Wenn alles mit rechten Dingen zugeht, das heißt für Daniel Goeudevert, wenn Tausch und Handel unter fairen Verhältnissen ablaufen, strebt der Markt praktisch auf einen solchen Zustand zu. Dass die meisten Wirtschaften in der Realität meilenweit vom Optimum entfernt sind, spricht für Daniel Goeudevert nicht gegen den Markt, sondern es ist für ihn ein klarer Beleg dafür, wie wenig es in der Gegenwart, eben auch aus ökonomischer Perspektive, mit rechten Dingen zugeht.
Von einem fairen Welthandel könnten alle Beteiligten profitieren
Nur Länder, deren Binnenwirtschaft auf einem soliden Fundament steht, können gemäß Daniel Goeudevert überhaupt vom freien Handel profitieren – andernfalls ist der von den Weltökonomen gepriesene Wettbewerb für diese Staaten tödlich. Daniel Goeudevert erläutert: „Insofern ist die so genannte Globalisierung, wie sie sich seit 20 Jahren bis heute gebärdet, ein gefährlicher Irrweg. Ihn weiter zu verfolgen, hieße nicht nur, noch mehr Elend und Armut zu produzieren, sondern würde schließlich auch diejenigen, die vom bisherigen Kurs profitiert haben, an den Rand des Abgrunds führen.“
Da die Ressourcen Wasser, fruchtbarer Boden, Rohstoffe, günstige Klimabedingungen und vieles andere mehr, weltweit ungleich verteilt sind und bleiben werden, führt für Daniel Goeudevert an einer internationalen Arbeitsteilung und an einer globalen Vernetzung der Wirtschaft auch in Zukunft kein Weg vorbei. Daniel Goeudevert ergänzt: „Internationaler Handel ist richtig und wichtig, weil von solchen Austauschbeziehungen wegen der „komparativen Kostenvorteile“ – auch das ist klassische Ökonomie – buchstäblich alle Beteiligten profitieren.“ Ein fair ablaufender Welthandel würde also eine Win-Win-Situation schaffen.
Von Hans Klumbies